Gute Texte schreiben: 23 Tipps für deinen Schreibstil

 

Wer gute Texte schreiben will, der braucht vor allem eins: das richtige Handwerkszeug. Beim Schreiben von Texten geht es nämlich gar nicht ausschließlich um Schreibtalent. In erster Linie muss man wissen, worauf es beim Schreiben guter Texte ankommt. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir die wichtigsten 23 Punkte für einen guten Schreibstil!

 

Wann ist ein Text ein guter Text?

Woran erkennen wir einen guten Text denn überhaupt? Die Frage lässt sich leicht beantworten: Ein guter Text wird gelesen. Und zwar dann, wenn er zum Lesen anregt. Irgendwie Spaß macht. Nicht eintönig klingt und man direkt versteht, worum es in dem Text geht.

Gerade bei Website- oder Blog-Texten geht es nicht darum, ein großes literarisches oder poetisches Talent zu beweisen. Die erfolgreichsten Web-Texte sind einfach und verständlich. Was ich dir also als allererstes mitgeben möchte, um gute Texte schreiben zu können, ist:

Keep it short and sweet and simple!

Wer das beim Schreiben verinnerlicht hat, ist einem guten Text schon einen Riesenschritt näher!

 

Gute Texte schreiben: Mit diesen 20+ Tipps klappt es

Anfang der 1970er Jahre haben Forscher der Universität Hamburg untersucht, was einen Sachtext verständlich macht. Daraus haben sie das "Hamburger Verständlichkeitskonzept" entwickelt und vier Dimensionen identifiziert, die für die Verständlichkeit eines Textes verantwortlich sind:

  • Einfachheit

  • Gliederung/Ordnung

  • Kürze/ Prägnanz

  • Anregende Zusätze

Auch, wenn dieses Konzept aufgrund fehlender konkreter Messgrößen gelegentlich kritisiert wird: Anhand dieser Kategorien lassen sich einige Zutaten zum Schreiben guter Texte ableiten.

 
 
Speichere dir meine Tipps für bessere Texte für später auf Pinterest!

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Einfachheit

Ich sag es nochmal: "Keep it short and sweet and simple!"

#1 Verständliche Wörter verwenden: Gibt es für das, was du sagen möchtest, ein einfaches Wort? Verwende das einfache Wort!

#2 Fachwörter erklären: Kannst du auf ein Fremdwort nicht verzichten, erkläre es im Text.

#3 Kurze, einfache Sätze: Halte dich an die Regel "Subjekt - Verb - Objekt", also zum Beispiel: "Ich schreibe einen guten Text." Klingt besser als: "Einen guten Text schreibe ich."

#4 Konkret und anschaulich schreiben: Beschreibe so genau wie möglich, um was es geht. Prüfe auch, ob ein gewähltes Wort oder die gewählte Formulierung genau ausdrückt, was du sagen möchtest.

 

Gliederung/ Ordnung

Führe deine Leser*innen von A nach B und biete Orientierungshilfen.

#5 Roter Faden & logische Struktur: Ein guter Text folgt einem logischen Aufbau. Erstelle vor dem Schreiben eine Gliederung als Orientierungshilfe.

#6 Das Wichtigste steht am Anfang: Stelle dir eine Pyramide vor. Die wichtigste Aussage steht am Anfang des Absatzes. Ein Hauptsatz zum Beispiel vor dem Nebensatz.

#7 Kurze Absätze: Vermeide "Bleiwüsten". Lockere einen Fließtext durch kurze Absätze auf. Das macht es deinen Leser*innen viel leichter, den Text zu lesen.

#8 Zwischenüberschriften verwenden: Zwischenüberschriften lockern den Text ebenfalls auf und bieten Anhaltspunkte beim "Scannen" eines Textes.

#9 Kontinuität wahren: Achte auf sogenannte Anschlussfehler. Sprichst du deine Zielgruppe mit "Du" an, bleibe beim "Du". Genderst du mit Sternchen*, mache aus deinen Kund*innen keine KundInnen.

 

Kürze/ Prägnanz

Ein guter Text bringt deine Aussage auf den Punkt.

#10 Qualität vor Quantität: Oft lese ich, Blogbeiträge sollten mindestens die Wortanzahl XY haben. Meine Meinung: Ist alles gesagt, plustere den Text nicht mit Gewalt auf. Das macht den Text meist nicht besser, sondern eher schlechter.

#11 Auf den Punkt: Rede nicht drumherum. Sag, was du sagen möchtest. Nicht mehr, nicht weniger.

#12 Verben vor Adverbien: Vermeide Adverbien, wenn möglich. Suche stattdessen lieber nach einem aussagekräftigen Verb: Spurten, rennen, hasten, sich beeilen ist beispielsweise tausendmal aussagekräftiger als "schnell gehen".

#13 Nomen vor Adjektiven: Dasselbe Prinzip gilt auch für Adjektive: Lieber sparsam einsetzen. Die Kraft liegt im Hauptwort!

#14 Wort-Wiederholungen vermeiden: Arbeite, wenn möglich, mit Synonymen. Aber Achtung: Bitte keinen abgedroschenen Floskeln verwenden (siehe Punkt 16). Beispiel Fahrrad: Verwende zum Beispiel lieber "Bike" als "Drahtesel". Ok, Bike ist ein Anglizismus. Aber immer noch besser in diesem Fall.

#15 Füllwörter reduzieren: Eigentlich, sozusagen, gewissermaßen: Streiche alle Wörter, die nicht unbedingt zum Verständnis deines Textes beitragen. Oder verwende sie zumindest sparsam.

#16 Achtung Phrasen! Das Thema ist mir so wichtig, dass ich ihm einen kompletten Blogbeitrag gewidmet habe. Bitte, bitte, bitte: Streiche alle Floskeln, Phrasen und Redewendungen aus deinem Text. Tu es einfach!

 

Anregende Zusätze

Wer gute Texte schreiben will, muss zum Lesen anregen: Schaffe Anreize für deine Leser*innen, deinen Text lesen zu wollen.

#17 Zielgruppe ansprechen: Damit dein Text gelesen wird, sollte deine Zielgruppe ihn auch verstehen können. Sprichst du zu IT-Profis oder doch zu durchschnittlichen Computer-Anwender*innen? Welches Wissen kannst du voraussetzen, was musst du genauer erläutern?

#18 Unterhalten: Einer der größten Text-Killer überhaupt: Langeweile. Unterhalte deine Leser*innen. Zum Beispiel, indem du Persönlichkeit oder Humor zeigst oder einen packenden Spannungsbogen bietest.

#19 Emotionen transportieren: Wer liest schon gerne unterkühlte Sachtexte? Niemand. Darum darf ein Text gerne Emotionen transportieren. Zum Beispiel durch anschauliche Bilder, die das Lesen zu einer wahren Freude machen!

#20 Rhythmus: Wir wissen bereits: Kurze Sätze sind besser als lange. Doch ein Text in sturem Staccato regt auch nicht gerade zum Lesen an. Der Mix macht's. Variiere Satzstrukturen und -längen.

#21 Aktiv statt Passiv: Verwende Aktiv-Konstruktionen, keine Passiv-Konstruktionen. Man hat es mir einmal so erklärt: "Räum dein Zimmer auf!" vs. "Dein Zimmer muss aufgeräumt werden". Welcher Satz wird wohl das gewünschte Ergebnis erzielen?

#22 Positiv statt negativ: "Denke nicht an einen Baum!" Wer diesen Satz liest, wird automatisch an einen Baum denken. Denn unser Gehirn kennt keine Negationen. Schreiben wir also "Das ist kein Problem!", bleibt im Kopf automatisch der Begriff "Problem" hängen. Besser positiv umformulieren: "Das erledigen wir sehr gerne für Sie."

#23 Rechtschreibung und Grammatik: Dieser Punkt sollte selbstverständlich sein: Wer gute Texte schreiben will, muss Grammatik und Rechtschreibung beherrschen. Aber keine Sorge! Wer diesbezüglich unsicher ist: Es gibt zahlreiche Online-Tools zur Rechtschreibprüfung!

 

Üben, üben, üben: Leg gleich damit los, DEINEN guten Text zu schreiben

Wie bei so vielem im Leben ist auch das Schreiben guter Texte Übungssache. Mein Tipp: regelmäßig schreiben und auch lesen! Denn wer sich regelmäßig mit Texten auseinandersetzt, der wird bald ein Gespür dafür bekommen, worauf es ankommt, um gute Texte schreiben zu können.

Es muss ja auch keiner lesen: Vielleicht nimmst du dir etwas Journaling vor, um nur für dich in den Schreibfluss zu kommen. Oder du machst dir Notizen dazu, was genau dir an einem gelesenen Text gut gefällt.

Und wenn gar nichts mehr geht: Es gibt auch Profis wie mich, die dich gerne rund um deine Texte unterstützen.